Menschen am Katarakt Nil
Auf der Rückkehr von Meroe Royal City haben wir den 6. Katarakt gesucht. Jerry Hehemeku, unser umsichtiger Fahrer des olivgrünen LandRover Defender 110, fragte sich bei den freundlichen Polizisten der Mautkontrollstellen durch und schließlich glaubten wir, den unzweifelhaften richtigen Zugang von der asphaltierten Straße zu Nilufer gefunden zu haben. Von der vertrockneten Wüstenlandschaft kamen wir zu der Bahnlinie Khartoum/WadiHalfa und überquerten Sie auf natürlichste Weise: einfach über die Schienen fahren. Von da an war die Welt eine andere! Grüne Felder, kräftige gesunde Farben, lebhaftes Vogelgezwitscher und eine himmlische Stille!
Der Weg war nicht zu erkennen, wohl aber blinkte in erreichbarer Nähe das glänzende Wasser des Niles. Jerry bewegte sein Gefährt so gut es ging entlang der Gehpfade zwischen den Felder, aber irgendwann war der Weg zu Ende. Während wir überlegten, kamen drei Menschen, offensichtlich Bauern auf uns zu; Jerry fragte Sie nach einem befahrbaren Weg zu Ufer. Aus der regen Unterhalten mit dem Wortführer der 3-köpfigen Gruppe, hörte ich mehrfach "maffi", was meinen bescheidenen Arabischkenntnissen bedeutete, dass wir umkehren mussten oder halt zu Fuß gehen sollten. Jerry bestätigte meinen Eindruck kurz später und wir entschlossen uns, den kleinen Fussmarsch unter der angebotenen Führung des offenherzigen jungen Mannes zu unternehmen. Nachdem wir ausgestiegen waren und und für den Weg preparierten, hatte ich Gelegenheit, die beiden Begleiter unseres Führers näher zu betrachten. Ob Schwester und Bruder oder gar Mutter und Sohn vermag ich nicht zu entscheiden, jedoch beeindruckten mich die ruhigen, ebenmäßigen Gesichtszüge der Beiden zutiefst. Welch ein Unterschied zu den hageren, teilweise verbrämten, absolut dunklen Gesichter der Wüstenbewohner, gerade einmal 2 Kilometer weit weg hier vom Nil, denen Wassermangel und unbarmherzige Sonne Ihre Lebensumstände mit tiefen Falten in die Antlitze geschrieben hatte.
Vorsichtig lies ich durch Jerry fragen, ob sie erlauben, das ich ein Foto von ihnen mache. "Mafi muschkila", kein Problem war die fröhliche Antwort. So kam ich trotz der strengen mittaglichen Sonneneinstrahlung zu meinen Fotos. Ich glaube, dass ich wirklich zufriedene Menschen vor der Kamera hatte - mögen ihre Gesichter noch lange diesen Ausdruck wahren!
Sallam Aleikum
Peter Simoneit