Samstag, 28. April 2007

Unbekannte Schönheit am Katarakt Nil



Menschen am Katarakt Nil

Auf der Rückkehr von Meroe Royal City haben wir den 6. Katarakt gesucht. Jerry Hehemeku, unser umsichtiger Fahrer des olivgrünen LandRover Defender 110, fragte sich bei den freundlichen Polizisten der Mautkontrollstellen durch und schließlich glaubten wir, den unzweifelhaften richtigen Zugang von der asphaltierten Straße zu Nilufer gefunden zu haben. Von der vertrockneten Wüstenlandschaft kamen wir zu der Bahnlinie Khartoum/WadiHalfa und überquerten Sie auf natürlichste Weise: einfach über die Schienen fahren. Von da an war die Welt eine andere! Grüne Felder, kräftige gesunde Farben, lebhaftes Vogelgezwitscher und eine himmlische Stille!

Der Weg war nicht zu erkennen, wohl aber blinkte in erreichbarer Nähe das glänzende Wasser des Niles. Jerry bewegte sein Gefährt so gut es ging entlang der Gehpfade zwischen den Felder, aber irgendwann war der Weg zu Ende. Während wir überlegten, kamen drei Menschen, offensichtlich Bauern auf uns zu; Jerry fragte Sie nach einem befahrbaren Weg zu Ufer. Aus der regen Unterhalten mit dem Wortführer der 3-köpfigen Gruppe, hörte ich mehrfach "maffi", was meinen bescheidenen Arabischkenntnissen bedeutete, dass wir umkehren mussten oder halt zu Fuß gehen sollten. Jerry bestätigte meinen Eindruck kurz später und wir entschlossen uns, den kleinen Fussmarsch unter der angebotenen Führung des offenherzigen jungen Mannes zu unternehmen. Nachdem wir ausgestiegen waren und und für den Weg preparierten, hatte ich Gelegenheit, die beiden Begleiter unseres Führers näher zu betrachten. Ob Schwester und Bruder oder gar Mutter und Sohn vermag ich nicht zu entscheiden, jedoch beeindruckten mich die ruhigen, ebenmäßigen Gesichtszüge der Beiden zutiefst. Welch ein Unterschied zu den hageren, teilweise verbrämten, absolut dunklen Gesichter der Wüstenbewohner, gerade einmal 2 Kilometer weit weg hier vom Nil, denen Wassermangel und unbarmherzige Sonne Ihre Lebensumstände mit tiefen Falten in die Antlitze geschrieben hatte.

Vorsichtig lies ich durch Jerry fragen, ob sie erlauben, das ich ein Foto von ihnen mache. "Mafi muschkila", kein Problem war die fröhliche Antwort. So kam ich trotz der strengen mittaglichen Sonneneinstrahlung zu meinen Fotos. Ich glaube, dass ich wirklich zufriedene Menschen vor der Kamera hatte - mögen ihre Gesichter noch lange diesen Ausdruck wahren!
Sallam Aleikum
Peter Simoneit

Freitag, 27. April 2007

Ein Start...

Warum eigentlich nicht ein Blogg ?!

Seit einigen Tagen bin ich wieder im Sudan, genauer gesagt in der Hauptstadt Khartoum, um die Aufgabenstellungen meines derzeitigen Auftraggebers abzu arbeiten und hoffentlich zu seiner Zufriedenheit zu lösen.

Heute am Freitag, dem islamischen Wochenendtag, haben 2 Mitarbeiter und ich eine kleine Entdeckungsfahrt nach Meroe unternommen.

Die Fahrt war eindrucksvoll und regte meine Phantasie an, über die Jahrhunderte menschlicher Zivilisationen nachzudenken, die der Nil erst überhaupt ermöglicht gemacht hat und entscheidend geprägt hat.

Ich erinnerte mich lebhaft an die Passage des "Effendi" in Karl Mays Orientband "Im Lande des Mahdi I", dass ich gerade gestern zu Ende gelesen hatte.

Der mir und meinen Begleitern bis dahin unbekannte Begriff KATARAKT führte uns auf dem Rückweg von Meroe nach Khartoum an einen unbeschreiblich stimmungsvollen Abschnitt des Niles. Unsere Straßenkarte von International Travel Maps im Massstab 1:2500000 liess die genaue Positionierung des sogenannten "Sablaka 6th Cataract" nicht zu. Denoch führten uns die Wege westwärts über die Bahnlinie Khartoum/Wadi Halfa direkt an eine von der aufstrebenden sudanischen Wirtschaft noch völlig naturbelassenen Stelle des Niles, die nicht weit von dem eigentlichen Katarakt entfernt gewesen sein konnte. So müssen bereits vor tausenden von Jahren die Nilbauern Ihre Lebensader gesehen haben...ich bin jetzt noch immer sehr bewegt.

Nach unserer Rückkehr habe ich mich entschlossen, nachhaltig im Internet über diesen Teil der Welt zu recherieren und so viel wie möglich über den "Katarakt - Nil" herauszufinden.
Natürlich hat GOOGLE meinen ersten Wissendurst stillen können und hat mich auf die Idee gebracht, meine Erkenntnisse, meine weiteren Erkundigen vor Ort in Wort und Bild als BLOGG in das weltweite Netz zu stellen.

So freue ich mich schon auf die ersten Fotos, die ich von der ersten Erkundungsfahrt ins Netz stellen kann.

Da meine Arbeit hier direkt mit dem Nil und seine Nutzbarmachung zu tun hat, habe ich mir vorgenommen in unregelmässigen Abständen darüber zu berichten.

Wenn Ihnen mein BLOGG-Start gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn Sie mal wieder reinschauen und sich vielleicht über den Inhalt äußern.

Alleikum Salam

Peter Simoneit